Waches Dasein und die Kultur, wie ich sie mir wünsche.

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Waches Dasein

„Zu einem wachen Dasein gehört auch das Herz, und seine Wirkung ist ein Wirken ohne Absicht. Die Welt verbessern zu wollen, ist eine wohl gemeinte Idee, aber die Schöpfung muss nicht korrigiert werden – es genügt, sie zu erleben. Wenn man aufgehört hat, nach etwas zu streben und ganz da ist, beginnt die Welt vielleicht zu leuchten. Das Leben leuchtet, und nichts fehlt in diesem Augenblick.“    Dieter Wartenweiler

Das Gegenteil ist auch wahr…

Die Kultur, wie ich sie mir wünsche

„Kritischer Abstand zu sich selbst; das Ausbilden differenzierter Selbstbilder und der schwierige, nie abgeschlossene Prozess ihrer Fortschreibung und Revision; wachsende Selbsterkenntnis; die Aneignung des eigenen Denkens, Fühlens und Erinnerns; das wache Durchschauen und Abwehren von Manipulation, wie unauffällig auch immer; die Suche nach der eigenen Stimme: All das ist nicht so gegenwärtig und selbstverständlich, wie es sein sollte. Zu laut ist die Rhetorik von Erfolg und Misserfolg, von Sieg und Niederlage, von Wettbewerb und Ranglisten – und das auch dort, wo sie nichts zu suchen hat. Die Kultur, wie ich sie mir wünschte, wäre eine leisere Kultur, eine Kultur der Stille, in der die Dinge so eingerichtet werden, dass jedem geholfen würde, zu seiner eigenen Stimme zu finden. Nichts würde mehr zählen als das; alles andere müsste warten.“ Peter Bieri, Wie wollen wir leben?

The birds have vanished

The birds have vanished into the sky,
and now the last cloud drains away.
We sit together, the mountain and me,
until only the mountain remains.

– Li Po